Krailling lehnt neues Kiesabbaugebiet in Planegg ab

Der Gemeinderat hat sich im Juli 2019 einstimmig gegen die Neuausweisung von Kiesabbauflächen zwischen Autobahn und Planegg ausgesprochen. Die Gemeinde begründet dies zurecht mit der Gefährdung dieses Waldstücks, welches sowohl im Regionalplan als auch im ROEK als Erholungsfläche vorgesehen ist und mit den Wachsen des Stadtteils Freiham künftig noch mehr genutzt werden wird. Zudem bieten die vorhandenen Kiesabbauflächen noch Reserven; die zu beobachtende nur langsame Verfüllung bedeutet zudem, dass der Wald länger braucht bis er wieder seine Funktion erfüllen kann.

FDP-Bürgermeister Rudolph Haux und FDP-Gemeinderatsmitglied Sebastian Sefzig befürworten eine differenzierte Vorgehensweise:

1) Kiesabbau auf bereits ausgewiesenen Flächen:
Den Kiesabbau in den bereits fest gelegten Vorrang- und Vorbehaltsflächen in Planegg und Neuried lehne ich nicht ab, da er planungsrechtlich gesichert wurde und geeignet ist, den nach wie vor vorhandenen Bedarf abzudecken. Natürlich muss neben dem Recht zum Kiesabbau auch die Pflicht zur zeitnahen Renaturierung gelten
Begründung:
Der Kies-Bedarf ergibt sich auch weiterhin in unserer Region, selbst wenn man keine neuen Wohngebiete und Gewerbegebiete ausweisen will:
– für unsere schon hier lebende Bevölkerung werden Sozialeinrichtungen wie KITAS, Altenheime oder Medizinische Einrichtungen benötigt;
– die favorisierte Innenverdichtung bedeutet auch Neubauten oder Anbauten, wenn auch in geringerem Umfang;
– auch bei Häusern aus Holz wird weiter Kies benötigt, z.B. für die Baugrubensohle oder das Verfüllen, für welches die Gemeinden häufig natürliches Material (anstelle von rezykliertem Material) vorschreiben.
– Für wünschenswerte neue Radwege oder U-Bahn/Stadt-Umlandbahnen wird Kies benötigt werden im Unterbau, wobei hier teilweise auch wiederverwendetes Material zum Einsatz kommen kann.
– Das Holz werden wir sinnvoll auch als Baustoff und als regenerativen Baustoff und Energielieferant benötigen, wenn wir nicht z.B. Holzpellets aus Österreich oder Skandinavien anfahren lassen wollen.

2) Kiesabbau auf nicht ausgewiesenen Flächen:
Den Kiesabbau auf neuen Flächen („Dickwiese“) lehne ich ab, solange die vorhandenen Flächen nicht erschöpft sind und die Verfüllung und Renaturierung nicht abgeschlossen ist. Erst dann kann man den tatsächlichen Bedarf feststellen, der sich dann auch gegenüber heute verringert haben kann.

3) Betroffene Kommunen:
Da vor allem die Kommunen Planegg und Gräfelfing am Meisten betroffen sind, sollten diese auch das letzte Wort haben.

(SKS)


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