Wahlprogramm von Rudolph Haux
Kommunikation – Bürgerfreundliche Gemeinde
-Transparenz-
Viele Kraillinger Bürger, mich eingeschlossen, haben oft das Gefühl, über
geplante Vorhaben der Gemeinde und die damit verbundenen Folgen nicht
immer ausreichend informiert zu werden; es fehlt die nötige Transparenz bei
der Wahl der Themen und bei der Entscheidungsfindung.
Ich halte daher eine offene Kommunikation und transparente
Entscheidungsprozesse mit Bürgerdialog und Bürgerbeteiligung künftig für
unverzichtbar.
Nur so lassen sich wichtige Projekte realisieren, ohne dass die Kommune
jedes Mal mit Bürgerbegehren und Misstrauen konfrontiert wird.
Mir ist es daher wichtig, neben dem bestehenden Antragswesen
auch direkte Bürgervorschläge zu erhalten.
Diese Vorschläge und Anregungen würden immer aktuell die Stimmung der
Bürger und ihre berechtigten Bedürfnisse und Anregungen widerspiegeln.
Es soll dafür keine Beschränkung auf eine Bürgerversammlung geben, sondern
ich möchte eine offene Plattform auf www.krailling.de/Bürgerbeteiligung
einrichten mit garantierten Antwort-/Bearbeitungsfristen.
Davon unberührt bleiben natürlich die Anträge an den
Gemeinderat aus Bürgerversammlungen.
Dazu plane ich als „Rathaus vor Ort“ in den Ortsteilen eine regelmäßige
Bürgersprechstunde, um denjenigen den Zugang zu erleichtern, die nicht
einfach zum Rathaus laufen oder radln können.
Seniorenbeirat – Jugendbeirat
Die Kraillinger Senioren und die Jugend sollen nicht nur von der Gemeinde
verwaltet werden. Sie sind selbstbewusst und möchten selbstbestimmt am
Gemeindeleben teilhaben. Dazu gehört auch eine Vertretung mit verbrieften
Antragsrechten.
Dies führt zu einer aktiven Bürgerbeteiligung der Generationen, wie dies in
zahlreichen Gemeinden des Landkreises schon erfolgreich praktiziert wird.
Senioren und Jugendliche haben dann eine eigene Stimme, die vom
Gemeinderat angehört werden muss.
Einmalaufwand der Gemeinde: Organisation der beiden Beiratswahlen.
Seniorexperten auf www.krailling.de/Senioren
Senioreninnen und Senioren aller Altersgruppen sollten die Möglichkeit
haben, sich mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Gemeinde
einzubringen.
Ich denke, dass es für dieses Engagement neben den bereits heute
bestehenden, zahlreichen Aktivitäten ein echtes Interesse geben wird.
Das möchte ich fördern durch folgende Initiativen:
· Kinderbetreuung
· Hausaufgabenhilfe und Lerncoach
· Leihoma Vermittlung
· Zusammenwohnen Plattform für Senioren (co-housing)
· Wohnen-für-Hilfe Plattform
· Für Bürger ohne Internet: Die Zeitschrift „In Krailling“ gibt es in
gedruckter Form nur auf Bestellung, (die meisten interessierten Bürger
werden sich die Bürgerinfo als Newsletter zusenden lassen). So lassen sich
Druckkosten und Papier sparen.
Die Inhalte können durch die Beiräte sowie durch Bürgerbeteiligung erarbeitet
werden. Das Rathaus stellt für die genannten Bereiche den Rahmen
auf www.krailling.de zur Verfügung.
Ich plane aber nicht, die Gemeindeverwaltung hierfür personell aufzustocken.
Jugendtreff
Ich bin für den Erhalt des Jugendtreffs und einer nachhaltigen
Unterstützung seiner Aktivitäten durch die Gemeinde. So könnte hier auch ein
künftiger Jugendbeirat tagen und die Interessen der jungen Kraillinger
vertreten.
Als Bürgermeister plane ich, dort regelmäßig zu erscheinen, und Fragen sowie
Anregungen der Jugendlichen mitzunehmen.
Anregungen dazu sind jederzeit erwünscht: siehe Bürgerbeteiligung
Seniorencafé
Aktivitäten wie das beliebte Seniorencafé im Haus Hubertus oder der
Wiesnbesuch ins Bräuroslzelt sollten auf jeden Fall fortbestehen und von der
Gemeinde unterstützt werden.
Auch hier sind Vorschläge immer erwünscht: siehe Bürgerbeteiligung
Unsere Partnergemeinde Paulhan
Ich freue mich, dass es in Krailling einen Freundeskreis Krailling-Paulhan
gibt. Darüber hinaus finden interessante Austauschprogramme statt, dieses
Jahr wieder zwischen dem Otto-von-Taube-Gymnasium in Gauting und dem
Collège Emmanuel Maffre-Baugé in Paulhan.
Ich selbst habe schon als Schüler von solchen Austauschprogrammen profitiert
und später sogar ein Jahr in Paris studiert.
Mit mir wird es also mit Paulhan auch weiterhin einen regen Austausch auf
kommunaler Ebene geben, zumal ich französisch spreche und sicher dadurch
auch weitere Akzente setzen kann.
Es ist mir gerade heutzutage sehr wichtig, dass die Bindungen an
Frankreich durch freundschaftliche Kontakte aufrechterhalten werden.
Frankreich ist und bleibt nun einmal unser wichtigster Partner in Europa.
Kult-Art Fest
Ich begrüße die Weiterführung des Kult-Art Festes als ein Bürgerfest für die
ganze Familie sowie als Kulturveranstaltung mit überörtlicher Bedeutung.
Hier wird die ganze Vielfalt Kraillings in kultureller, künstlerischer, sportlicher
und gesellschaftlicher Hinsicht sichtbar.
Viele zusätzliche Aktivitäten sind möglich:
Hauptfocus: Kinder-/Familienfest, ggf. mit Sponsor
Meine Vorschläge:
· Volleyball Event (TV Planegg-Krailling) + Sponsor
· Futsal/Beach Soccer (z.B. TV Pentenried)
· Kletterturm (z.B. DAV)
· Aussichtskorb 80m (z.B. Fa. Schmidbauer ggf. + Sponsor)
· Jugendtreff Krailling – attraktive Programmgestaltung für Jugendliche
· Shuttleservice zwischen Altenheim Maria Eich und dem Festgelände
Das Kult-Art Fest bietet viele Vorteile für den bürgerlichen Zusammenhalt in
Krailling. Für die Vereine und die Feuerwehr winken gesicherte Einnahmen und
eine gute Wahrnehmung durch die Bürger. Im Festzelt bei den Konzerten und
anderen Auftritten treffen sich alle Generationen.
Auf keinen Fall darf aus meiner Sicht das Fest z.B. durch Eintritt
kommerzialisiert werden. Es ist für mich aber vorstellbar, dass man Konzepte
entwickelt, an denen sich die Bürger beteiligen und dabei helfen, Kosten zu
reduzieren.
Weitere Vorschläge: siehe Bürgerbeteiligung
Feuerwehr
Die Feuerwehr ist meines Wissens die in der Geschichte älteste Organisation, in
der sich Bürger untereinander versichert haben, dass sie sich im Brandfall
gegenseitig beistehen, weil keiner sich allein schützen kann und jeder unter
dem Brand beim Nachbarn mitleidet.
Daher gilt mein besonderes Augenmerk der Kraillinger Feuerwehr
und ihrer Jugendfeuerwehr.
Durch die Nähe zu München spielen neben der Brandbekämpfung in Krailling
auch die Unfallbergung sowie der unterstützende Einsatz in der Großstadt,
z.B. mit Atemschutzausrüstungen, eine wichtige Rolle.
Ich sehe es als meine Aufgabe als Bürgermeister, auch weiterhin dafür Sorge
zu tragen, dass der Kraillinger Feuerwehr immer die erforderlichen und
zeitgemäßen Mittel und Einrichtungen zur Verfügung stehen.
Verkehr
Verkehrskonzept / Vorbehaltlose Verhandlungen
· Aufhebung der Einbahnstraßenregelung in der Pasinger Straße in
Verbindung mit Verhandlungen mit Planegg über einem Kreisverkehr
am Rathaus Planegg, für beide Gemeinden eine Win-Win Situation
· Verkehrsberuhigung: Tempo-20-Zone im Einkaufsbereich der
Margaretenstraße und Luitpoldstraße.
· Das reduziert den Durchgangsverkehr und erleichtert die manchmal
riskanten Parkmanöver, ohne jedoch das Parken der Kunden zu
behindern.
· Mit der Gemeinde Planegg sollte man besprechen, ob nicht an der
Einmündung der Sanatoriumstraße in die Germeringer Straße eine
Ampelregelung oder ein Kreisverkehr sinnvoll ist.
· Auf der Sanatoriumstraße bilden sich vor allem im
Berufsverkehr lange Warteschlangen vor der Germeringer Straße.
· Der Verkehr aus dem KIM wird an dieser Stelle noch zunehmen.
· An der Einmündung der Pentenrieder Straße auf die Gautinger Straße
nach der Würm Brücke sollte mindestens eine Linksabbieger Spur
realisiert werden (bereits eingebrachter Vorschlag der FDP).
· Für noch sinnvoller halte ich einen Kreisverkehr.
Für alle Varianten sollten mit den Beteiligten so bald wie möglich
vorbehaltlose und ergebnisorientierte Gespräche aufgenommen werden, um
die gegenseitigen Interessen vernünftig auszugleichen und sinnvolle
Lösungen für Krailling und seine Nachbarn zu entwickeln.
Fahrradkonzept
Prüfung einer Fahrrad-/E-Bike Vorrangstrecke für die Radwegverbindung
Starnberg – Pasing durch Krailling, da die Margaretenstraße dafür nicht
geeignet ist.
Dafür ist aber ein entsprechendes Verkehrskonzept erforderlich, ggf. in
Zusammenarbeit mit den Landkreisen Starnberg und München.
Ökologie
Intelligente Verkehrskonzepte, Anreize für öffentliche Verkehrsmittel und
Fahrrad/E-Bike sowie Streetscooter, wie sie bisher leider noch viel zu selten
eingesetzt werden. Gespräche mit Paketdiensten über den Einsatz von ETransportern
und Last E-Bike Einsatz für die Paketzustellung.
Das reduziert den Transporter Einsatz der Paketzusteller in unseren
Wohnvierteln.
Die Reduzierung des Individualverkehrs soll durch mehr ÖPNV verbessert
werden. Insbesondere die Anbindung der Ortsteile Pentenried, Frohnloh, Gut
Hüll und auch das KIM sollen mit einer höheren Frequenz mit dem ÖPNV
angefahren werden.
Daneben möchte ich anregen, dass die Unterstützung durch einen Bürgerbus
vorbehaltlos geprüft wird. Für dieses Konzept gibt es gute Beispiele, welche in
anderen Gemeinden, wie z.B. in Oberhaching, funktionieren.
Naturschutz und CO2 -Fußabdruck
Wie schon Alexander von Humboldt feststellte, hängt alles mit allem
zusammen und der Mensch muss im Einklang mit der Natur leben.
Naturschutz ist jedoch kein Selbstzweck; er betrifft alle Bürger, das
Gewerbe und die Industrie.
Daraus folgt auch, dass bei jeder Entscheidung die naturschutzrechtlichen
Belange und die langfristige CO2-Neutralität der Gemeinde und ihrer
Einrichtungen bei Investitionen und bei der Weiterentwicklung beachtet
werden müssen.
Es müssen aber zum Erhalt unserer Infrastruktur und zur notwendigen
wirtschaftlichen Zukunftssicherung der Gemeinde auch der Handel und das
Gewerbe die Chance haben, sich weiterentwickeln zu können.
Hier helfen keine Verbote, Beschränkungen und Auflagen.
Ich werde dazu beitragen, dass im Einzelfall unter Berücksichtigung des
Standes der Technik einschließlich des technischen Umweltschutzes ein
Interessensausgleich stattfindet, der für alle eine vernünftige und
zukunftsorientierte Lösung bietet.
Den bewusst stark emotionalisierten und irreführenden Begriff Flächenfraß
ersetze ich gern durch das Fachwort Flächenverbrauch, welches die
Umwandlung landwirtschaftlicher oder naturbelassener Flächen in
Siedlungs- und Verkehrsflächen beschreibt.
Hier wird heutzutage erfolgreich der weit fortgeschrittene technische
Umweltschutz sowie ökologischer Ausgleich eingesetzt. Das ist der Stand der
Wissenschaft und der Technik.
Leider wird das in den leider eher emotional geführten politischen
Diskussionen gern vergessen.
Der Landschaftsverbrauch muss dabei natürlich so gering wie möglich gehalten
werden.
Wirtschaft
Wirtschaftsförderung – Mittelstand-
Die FDP hat seinerzeit mit dem Gemeinderat Rudolf Groß und mit politischer
Unterstützung von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger überhaupt erst die
Voraussetzungen geschaffen, dass die Gemeinde Krailling das ehem.
Bundeswehrgelände kaufen konnte.
Als KIM trägt es heute wesentlich dazu bei, dass Krailling sich großartige
Projekte für Kinder wie Ferienprogramme, Bücherei, Kinderkrippe oder die
vorzeitige Rückzahlung der Baukosten für das neue Feuerwehrgebäude
überhaupt leisten konnte.
Diese Historie ist mir Verpflichtung.
Wer in Krailling ein Gewerbe betreibt, egal ob Kleingewerbe, Start-up
oder einen ausgewachsenen mittelständischen Betrieb, muss den Rückhalt in
der Gemeinde spüren.
Er muss sich sicher sein können, durch das Rathaus ihn in seiner Entwicklung
unterstützt zu werden frei nach dem Motto: Man sägt nicht an dem Ast, auf
dem man sitzt!
Ein Gewerbetreibender muss die Möglichkeit haben, sich weiter zu
entwickeln; er muss sich darauf verlassen können, dass seine Investitionen
auch nachhaltig sind und sich dauerhaft für ihn am Standort Krailling lohnen.
Ich plane eine jederzeit offene Tür des Bürgermeisters als Partner bei der
Problemlösung für alle Bürger, das Gewerbe und den Handel.
Infrastruktur – Daseinsvorsorge
Zur Infrastruktur und zur sogenannten Daseinsvorsorge gehört heutzutage
neben der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung sowie der
Stromversorgung auch der Internetzugang über Breitband mit Datenraten
weit jenseits der in Bayern geforderten 50MB.
Eine störungsfreie, drahtlose Telephonie mit 4G/LTE und in naher Zukunft
auch die Versorgung mit dem neuen Standard 5G sollten selbstverständlich
sein.
Insbesondere der 5G-Standard wird bei uns gerade für unser innovatives
Gewebegebiet KIM frühzeitig nötig werden.
Die Wasserversorgung und Abwasserbehandlung der Gemeinde ist beim
Würmtal Zweckverband sehr gut aufgehoben. Hier wird es auch künftig einen
engen Austausch über geplante Projekte geben, so dass bei den
Baumaßnahmen die Bürger so wenig wie möglich und nur so kurz wie
unbedingt erforderlich belastet werden.
Bei den Breitbandanschlüssen und 4G/5G gibt es aber noch sehr viel zu
tun, um gute Ergebnisse zu erzielen.
Eine Gemeinde wie Krailling ist da nicht ganz allein dem
Wohlwollen der Telekommunikationsanbieter ausgeliefert, sondern kann
geschickt eigene Aktivitäten für ihre Bürger und für ihr Gewerbe starten.
So könnte die Bereitstellung und Vermietung der Leerrohre z.B. ein
Geschäftsmodell für das Regionalwerk Würmtal werden, um künftig die
erhofften Gewinne zu erwirtschaften, die mit dem Stromnetzbetrieb nicht
möglich sind.
Die Telekomanbieter könnten dann darum konkurrieren, ihre Glasfaserkabel in
die bereits verlegten Leerrohre einzublasen. Dafür gibt es sogar die
Bundesrahmenregelung Leerrohre für Breitband-Ausschreibungen sowie
entsprechende Fördermittel. In Bayern wird das nur kaum gemacht.
Das muss man auch nicht neu erfinden; in anderen Regionen, z.B. in Baden-
Württemberg, wird das heute schon sehr effektiv und mit hohem Ausbautempo
praktiziert.
Bauen und Wohnen
Mein Ziel: Schaffung von bezahlbarem Wohnraum
Die Neubebauung in Krailling muss ortsverträglich und in Abstimmung mit den
Einwohnern erfolgen; ein moderates Wachstum sehe ich aber durchaus positiv.
Die Gemeinde sollte die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der
Dachgeschossausbau erleichtert wird. Ein Dachausbau sollte künftig
weitestgehend genehmigungsfrei möglich sein, wenn er in statischer und
konstruktiver Hinsicht als unproblematisch bewertet wurde. Das ist meines
Erachtens ein diskussionswürdiger Ansatz.
Eine Gemeinde kann natürlich das Baurecht nicht auf eigene Faust ändern,
aber eine Verwaltung kann Bestimmungen moderat und vernünftig
auslegen, um Fortschritte zu ermöglichen.
Auch geringfügige Aufstockungen oder der Bau von Dachgauben sollten
unbürokratisch beantragt und genehmigt werden können. Warum sollten wir
die Kraillinger Bürger daran hindern, ihre Hauser zeitgemäß umzubauen,
moderat zu erweitern und zu modernisieren oder sogar zusätzlichen Wohnraum
zu schaffen?
Eine weitere, sanfte Verdichtung in Krailling ist nötig, um Baulücken zu
schließen und künftig Umzüge, auch innerhalb Kraillings, zu ermöglichen.
Dabei hat die Gemeinde auf Investoren hinsichtlich der Mietpreisgestaltung nur
einen recht geringen Einfluss.
Anders verhält es sich jedoch bei kommunalem Eigentum. Hier sollte
nicht die Einnahmemaximierung der Gemeinde im Vordergrund stehen indem
Grundstücke verkauft werden, sondern der gesellschaftliche Nutzen.
Aus diesem Grund in ich ein großer Verfechter von genossenschaftlichem
Bauen auf öffentlichem Grund sowie von Erbpachtverträgen mit langen
Laufzeiten.
Arbeiten und Wohnen muss beides in den Ortsteilen möglich sein, es dürfen
keine reinen Schlafdörfer entstehen.
Betreutes Wohnen
Ich freue mich, dass es gelungen ist, einen ökologischen Korridor
zwischen Caritas Altenheim und dem Gelände des TV Planegg-Krailling zu
belassen und die dort ursprünglich umstrittene Planung nicht durchzusetzen.
Auch die Verkehrssituation war ja nicht geklärt. Es war sinnvoll und ökologisch richtig, dieses Vorhaben aufzugeben.
Hier konnte man sehen, wie vernünftige, sachliche und vor allem
fachlich richtige Argumente letztendlich für eine Lösung gesorgt haben, mit
der alle leben können.
Dasselbe gilt aber umgekehrt auch für das betreute Wohnen.
Hier steht neben der Ökologie auch der unbestrittene Nutzen für die Gemeinde
und deren Senioren in Verbindung mit einem minimalen und vor allem gut
ausgleichbaren Eingriff in die Natur.
Aus Naturschutzsicht steht dem Projekt meines Wissens formal und fachlich
nichts mehr entgegen und für die Senioren in Krailling ist das betreute
Wohnen direkt neben dem Altenheim ein unschätzbarer Gewinn; es gibt lt.
Zeitungsmeldung bereits mehr als 50 Interessierte.
Mein Vorschlag ist, diesen Teil Kraillings durch eine regelmäßige Verbindung wie
z.B. einen Bürgerbus noch enger an die Ortsmitte anzubinden, um die Senioren
noch besser in das Gemeindeleben zu integrieren und den gesamten Ortsteil
besser zu versorgen.
Manhart Grundstück
Das sog. Manhart Grundstück ist seit Jahren ein immer wiederkehrender
Streitpunkt in der öffentlichen Diskussion.
Meine Position: Das Grundstück sollte bebaut werden und diese Bebauung
sollte einen Mehrwert für Krailling bedeuten. Da es unmittelbar in der
Ortsmitte liegt, bietet sich natürlich dort auch die Errichtung eines
Bürgerhauses an; Vorschläge dazu liegen bereits in Form von Entwürfen vor.
Allerdings hat Krailling noch ganz andere Investitionen wie z.B. die
Schulsanierung und die Ortsmitteentwicklung zu stemmen.
Daher steht auch dieses Vorhaben unter einem Finanzierungsvorbehalt und
kann erst im Rahmen einer mittel- und langfristigen Finanzplanung realisiert
werden.
Ortsmitte Erneuerung- Paulhan Platz
Jetzt ist es öffentlich; die bei der Submission abgegebenen Preise der
Baufirmen lagen weit über den Kostenschätzungen, die Ausschreibung wurde
daher vom Gemeinderat aufgehoben.
Ich bin nach wie vor für eine zeitgemäße Ortsmittegestaltung, welche das
Erscheinungsbild und den ersten Eindruck von Krailling auch für künftige
Generationen wesentlich prägen soll und die Attraktivität und Funktionalität
deutlich erhöht.
Dabei müssen die z.T. unterschiedlichen Interessen der Kraillinger Bürger, der
Anwohner, des Gewerbes und des Verkehrs berücksichtigt werden.
Dazu gehört natürlich auch die zeitgemäße und zukunftssichere Umgestaltung
des Paulhan-Platzes.
Für Fragen des Straßenbelages und anderer Details ist es heute noch zu früh.
Hier müssen pragmatische und vor allem kostengünstige Lösungen her, die
jedoch funktional und ansprechend gestaltet werden müssen.
Auch eine Verlegung des Marktes auf den Paulhan-Platz muss weiterhin eine
Option sein, denn niemand kann heute sagen, wie lange der jetzige Standort des
Marktes Bestand haben wird.
Den Standort des Marktes entscheiden aber die Marktbetreiber. Die Gemeinde
hat keine Möglichkeit, darauf Einfluss zu nehmen, sie kann nur ein Angebot
machen.
Krailling wird aber auf jeden Fall von einem neu angelegten Paulhan-Platz in
der Ortsmitte profitieren. Er wird alle erforderlichen Medienanschlüsse für
Veranstaltungen vorweisen und von den Bürgern und Vereinen vielfältig genutzt
werden können.
Immobilieneigentum darf nicht stärker belastet werden
Wenn es nach den Plänen des derzeitigen SPD Finanzministers geht, wird die
Grundsteuer künftig wesentlich nach dem Grundstückswert bemessen, der
bekanntlich im schönen Würmtal besonders hoch ist.
Im Rahmen einer Neuregelung soll die Gemeinde die künftigen Hebesätze der
Grundsteuer so festsetzen, dass Grundeigentümer, und damit auch die Mieter,
nicht höher belastet werden, als bisher.
Die Grundsteuer ist nämlich eine wichtige Gemeindeteuer, die den Aufwand
und die Kosten der Gemeinde bezogen auf das jeweilige Grundstück abdecken
soll. Es handelt sich ausdrücklich nicht um eine versteckte Vermögenssteuer.
Straßenbau
Kraillings Straßen sind schon seit vielen Jahren in einem schlechten Zustand.
Ich werde daher für die Straßensanierung auch neue Wege gehen, um die
besonders hohen Kosten eines kompletten Straßenneubaus zu vermeiden.
So gibt es zeitgemäße Sanierungsverfahren, bei denen nur die Straßendecke
im sog. DSK -Verfahren (Dünne Asphaltdeckschichten in Kaltbauweise)
erneuert werden. Dies ist nicht überall realisierbar aber immer dort, wo der
Straßenaufbau noch in einen ordentlichen Zustand ist.
Da, wo es geht, sind die Kosten aber erheblich geringer und die Straße samt
Gehwegen ist bereits 20 Minuten nach aufbringen der neuen Asphaltdecke
wieder voll befahrbar und hält mindestens 10 Jahre.
So könnte es nach meiner Auffassung in Krailling mit der notwendigen
Straßenerneuerung in vielen Bereichen erheblich schneller und günstiger
vorangehen.
Schulsanierung Grundschule Krailling
Das Schulsanierung wird uns in den kommenden Jahren als zentrales
Bauprojekt beschäftigen. Hier gilt es, funktionelle, ökologische, architektonisch
ansprechende und vor allem wirtschaftliche Lösungen zu finden.
Die kommenden Generationen von Eltern und Kindern werden uns daran
messen, wie weit wir vorausgedacht haben, ohne dabei die Bau- und
Betriebskosten aus den Augen zu verlieren.
Wenn man die bereits öffentlich diskutierten € 17 Mio. als erste Schätzung
nimmt und ehrlicherweise noch einmal € 3,0 Mio als Puffer dazurechnet, dann
bewegen wir uns mit Gesamtkosten i.H.v. € 20,00 Mio. finanziell auf sehr
dünnem Eis, denn die Höhenflüge bei den Gewerbesteuereinnahmen sind
vorbei.
Hier ist mein Ansatz, jeden angemeldeten Bedarf zu prüfen und auch
unkonventionelle Lösungen nicht gleich zu verwerfen.
Der Gemeinderat muss nach meiner Auffassung eine Obergrenze (incl. Puffer)
festsetzen, die auch bei rückläufigen Gewerbesteuereinnahmen noch
finanzierbar und zukunftssicher ist und weitere Zukunftsinvestitionen nicht
behindert.
Fazit
Dieses Wahlprogramm lässt meine Positionen gut erkennen und zeigt, wie
ich mir die nächsten 7 Jahre und die Zeit darüber hinaus in Krailling vorstelle.
Ich ziehe es immer vor, selbst Stellung zu beziehen und dann vorbehaltlos mit
den Beteiligten vernünftige Lösungen zu entwickeln.
Ein grundsätzliches „ich bin erst mal dagegen“ oder „das wird jetzt so gemacht“
wird es mit mir nicht geben, denn grundsätzliche Positionen verhindern im
Allgemeinen die vernünftigen Lösungen für das Leben in der Gemeinschaft.
Vernunft bedeutet für mich anzuerkennen, dass andere auch einmal recht
haben können oder wie Bert Brecht einmal sagte: „Wer A sagt, der muss
nicht B sagen. Er kann auch erkennen, das A falsch war“.
Wir können Krailling gemeinsam für uns, unsere Kinder und Enkelkinder
zukunftssicher gestalten.
So bleibt Krailling auch künftig lebens- und liebenswert, ökologisch beispielhaft
und steht ökonomisch auf einem sicheren Fundament.
Wir haben eine gut funktionierende Rathausverwaltung mit sehr engagierten
Mitarbeitern. Ich kann mir vorstellen, dass uns darum so manche
Gemeinde beneidet.
Ich möchte mit meinem Engagement den darüber hinaus unbedingt
erforderlichen, politischen Gestaltungswillen für unsere Gemeinde einbringen.
Dazu kommen meine Erfahrungen, insbesondere in den Bereichen Kinder- und
Familienfreundlichkeit, Ökologie und Bauwesen, speziell auch im Tiefbau sowie
dem Regenwasser Management.
Bitte gehen Sie am 12. Mai zur Wahl oder nutzen Sie bereits an Anfang April
die bequeme Briefwahl.
Ich bitte Sie um Ihre Stimme, damit wir gemeinsam Krailling voranzubringen.
Für Ihre Fragen und Anliegen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Rudolph Haux
Ihr Bürgermeister-Kandidat