WOHNBAUPOLITIK IN KRAILLING ? Oder WIE PASST DAS ZUSAMMEN?

Die Mehrheit im Gemeinderat Krailling hat sich am 22.2.22 entschieden, zwei im Flächennutzungsplan als WOHNBAUFLÄCHE festgelegte Grundstücke hinter dem Haus Hubertus neben der Sanatoriumswiese als GRÜNFLÄCHE einzustufen.

Die beiden Grundstücke sind seit Jahrzehnten mit Bäumen bestanden, können aber zu Wohnzwecken überplant werden. Die wurde schon 2008 mit einem Einheimischenmodell versucht, vom damaligen Gemeinderat aber abgelehnt. Die jetzt beschlossene Abkehr von einer Wohnbaufläche bedeutet, dass auch zukünftige Generationen wieder erneut Diskussionen darüber führen müssen, wenn diese Fläche benötigt werden sollte., da eine Flächennutzungsplanänderung ein formales Verfahren mit Planung, Auslegung und ggf. Einsprüchen ist.

Die Ampel-Bundesregierung hat beschlossen, jährlich 400.000 Wohnungen in Deutschland zu bauen, das bedeutet ca. 40 Wohnungen pro Jahr in Krailling. Wo sollen diese denn entstehen, wenn nicht schon auf Flächen, die für Wohnbau vorgesehen sind?

Wir als FDP sind gegen eine Änderung, zumal derzeit über kein konkretes Bauvorhaben dort beabsichtigt ist. Aber ein neues Wohnmodell wie Tiny Houses unter Bäumen kann jetzt auch nicht mehr realisiert werden!

Und jetzt kommts:

In derselben Gemeinderatssitzung und noch VOR dem oben genannten Tagesordnungspunkt haben uns Elternbeiräte aus vier Kindergärten in Krailling von der Schwierigkeit berichtet, wegen Personalknappheit die Betreuung ihrer Kinder sicher zu stellen. Als Hauptursache wurden zu geringe Einkommen im Vergleich zu Nachbarkommunen genannt, welche nötig sind um hier leben und wohnen zu können. Gefordert wird daher, den Mitarbeitenden in den KITAS eine sogenannte Großraumzulage (Ballungsraumzulage) von 270,- € brutto pro Monat bei Vollzeit zuzüglich 50,- € brutto pro eigenes Kind zu zahlen.

Zu Recht hat der Gemeinderat hier Handlungsbedarf erkannt und wird sich mit der Zahlung einer Großraumzulage befassen.

In der Diskussion im Gemeinderat wurde darauf hingewiesen, dass die Erzieherinnen und Erzieher ja auch irgendwo wohnen müssen und daher günstiger Wohnraum nötig sei.

Richtig, sagen wir von der FDP – aber wenn hier die Mehrheit nicht mehr Wohnbau will, wo soll dann das Personal von KITAS, Altenheimen, Krankenhäusern, von Polizei und Rettungsdiensten, von Friseuren und Bäckereien wohnen?

Doch sicher nicht in Gebieten in Bayern, von denen die Leute wegziehen? Dies wurde in der Diskussion als Argument benannt, doch dort zu bauen und nicht hier!! Bringen wir also unsere Kinder künftig in die Oberpfalz zur Betreuung?

Bereits bei den Bauvorhaben SANFTLWIESE und BRAUN-GRUNDSTÜCK wurde der Vorwurf gemacht, da würden zu viele Wohnungen entstehen, und dann noch zu teuer. Das mit dem Preis ist sicher richtig, aber nur wenn mehr gebaut wird, sinkt doch der Preis!

DAS PASST DOCH NICHT ZUSAMMEN.

24.2.22 Sebastian Sefzig, (FDP)


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